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Historische Landtechnik in der Klostermühle Heiligenrode
Mühlenscheune

Blick in die Mühlenscheune
Bodenbearbeitungs- und Erntegeräte gibt es, seit Menschen Getreide für die eigene Ernährung anbauen. Der hölzerne Hakenpflug und die aus steinzeitlichem Messer entwickelte Sichel standen am Anfang einer Entwicklung, deren vorläufiges Ende durch die weitgehende Mechanisierung mit dem Mähdrescher gekennzeichnet ist.
Die Mühlen-Gemeinschaft Heiligenrode hat eine Reihe dieser Maschinen restauriert und in der Mühlenscheune ausgestellt. Alle Maschinen stammen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wo es sinnvoll erschien, haben wir diese mit Elektromotoren ausgerüstet, so daß sie der Besucher auf Knopfdruck in Betrieb setzen kann.
So erkennt er nicht nur besser die Funktionsweise, sondern er hört zudem noch die typischen Arbeitsgeräusche.

Der Pflug

Die Bodenbearbeitung beginnt mit dem Pflügen des Bodens. Der Pflug lockert und wendet den Boden tief. Eingearbeitete Pflanzenreste und Dünger fördern die Gare. Sie sind Nahrung für Kleinlebewesen, Lockerungsmittel für den Boden, Nährstoffreserve für die Pflanzen und verbessern damit die Qualität eines Bodens.
In einem garen Boden bilden sich kleine Hohlräume. Sie sind wichtig für die Wasserführung und den Gasaustausch eines Bodens.

Pflug

Pflug
Grubber

Grubber oder Kultivator
Der Grubber

Während der Pflug den Boden tief bearbeitet, lockert die Egge den Boden nur flach, ebnet und zerkleinert die Schollen.
Grubber dienen neben der flachen Lockerung, Mischung und Krümelung des Bodens zur Saatbettbereitung auch der Unkrautbekämpfung.

Die Drillmaschine

Jede Pflanze braucht, um gute Erträge zu bringen, einen Lebensraum. Durch richtige Aussaat wird dieser Raum entscheidend mitbestimmt. Bei der Aussaat unterscheidet man
Breitsaat: Das Saatgut wird breitwürfig auf dem Acker verteilt, z.B. Gras, Klee
Drillsaat: Das Saatgut wird in Reihen auf gleichmäßige Tiefe gelegt, z.B. Getreide
Dibbeln: Das Saatgut wird in den Reihen in kleinen Horsten abgelegt , z.B. Rüben, Gemüse
Einzelkornsaat: die einzelnen Samen werden in genauen Abständen in Reihen auf genaue Tiefe abgelegt, z.B. Rüben

Drillmaschine

Drillmaschine
Düngerstreuer

Düngerstreuer
Der Düngerstreuer

Der Düngerstreuer ermöglicht eine gleichmäßigere Verteilung des Düngers gegenüber dem Ausstreuen mit der Hand.

Die Mähmaschine mit Ableger

Neben dem Gespannführer saß eine zweite Person, die den Ableger mit dem Fuß aufrichten oder absenken konnte. Der aufgerichtete Ableger sammelte die abgeschnittenen Getreidehalme.
Genügte die Getreidemenge zur Bildung einer Garbe, so wurde der Ableger gesenkt und das Getreide mit dem Handrechen oder einem Stock abgelegt.

Mähmaschine

Mähmaschine, Hersteller: Osborne (USA) ca. 1920
Pferdeharke

Pferdeharke
Die Pferdeharke

Die Pferdeharke wurde zum Harken von Heu oder Getreide benutzt. Nach dem Mähen wurde das Getreide zu Garben gebunden und zu Hocken zusammengestellt.
Die pferdebespannte Harke kam zum Einsatz, um auch die restlichen liegengebliebenen Getreidehalme zusammenzuharken.

Die Spitzdreschmaschine

Die Getreidegarbe wurde von Hand mit den Ähren voran in die Maschine hineingeschoben. Die Spitzendreschtrommel reißt die Halme in die Maschine hinein und drischt die Körner aus den Ähren.
Der Strohschüttler unter der Maschine schüttelt das Stroh aus. Die Körner fallen durch die Latten hindurch auf den Boden. Später wurde das Getreide dann in der Windfege gereinigt.
Nach dem Gebrauch des Dreschflegels mit menschlicher Muskelkraft und der Hilfe durch Tiere wurde mit dieser Maschine der Dreschvorgang mechanisiert.

Spitzdreschmaschine

Spitzdreschmaschine
Windfege

Windfege oder Staubmühle, Hersteller: Amazonenwerke ca. 1920
Die Windfege

Getreide-Reinigungsmaschinen verwendete man, um mit Hilfe eines Gebläses und mehrerer Schwingsiebe das gedroschene Getreide von Verunreinigungen zu trennen.

Die Breitdreschmaschine

Die Dreschmaschine (Breitdreschmaschine) vereinigt als technische Weiterentwicklung die Spitzdreschmaschine mit der Windfege für die Getreidereinigung.

Dreschmaschine

Breitdreschmaschine; Hersteller: Meyer, Twistringen ca. 1930