|
|
|
Der Steinkran
Im Laufe der Zeit nutzen sich die Mühlsteine ab, die Mahlbalken werden
zu glatt und die Luftfurchen zu flach - die Mühlsteine müssen
nachgeschärft werden. Dieses ist eine zeitraubende Arbeit, da der
Müller hierfür den Mahl- oder Schrotgang auseinandernehmen muss.
Zunächst entfernt er die Bütte (die äußere Verkleidung
des Mahlganges). Anschließend zieht er den Klüber (die senkrechte,
hölzerne Antriebswelle der Schrotgänge) mit einem Flaschenzug
nach oben durch eine Öffnung in der Decke. Jetzt liegen die Mühlsteine
frei und er kann mit Hilfe des Steinkranes den schweren Läuferstein
abheben, umdrehen und mit der Schärfe nach oben neben den Mahlgang
legen.
Dem Müller stehen nun verschiedene Werkzeuge zum Bearbeiten des
Steines zur Verfügung: Mit dem Kraushammer richtet er die Mühlsteine
ab und rauht die Mahlfläche der Steine für die Schrotgänge
auf. Während dieser Arbeit überprüft er mit dem Richtscheit
die Ebenheit des Mühlsteines. Mit der Picke und dem Furchenhammer
arbeitet er die Luftfurchen nach. Die Steine des Mahlganges für die
Mehlherstellung erhalten mit der Messerpicke die sogenannte Sprengschärfe,
das sind feine, parallel zu den Luftfurchen verlaufende Rillen.
|